2022-08-11

die da drüben

die Hässlichkeit der Menschheit
ist mir ein Dorn im Auge
sie stört mich
sie ist laut
sie ist übersättigt
ungewaschen
sie hat einen Hund
und dieser bellt

warum muss sie gerade hier ihr Werk verrichten
im meinem Moment der Klarheit
meinem Moment der Ruhe
meinem Moment des Abstands
dem Moment den ich gewählt habe mich zu verbessern
ein wichtiger Moment
ich beobachte ihre Bewegung
sind ihr Nuancen bekannt?
oder sagt ihre Aufmachung alles über sie aus?
ist es so leicht sie zu fassen?
oder spricht mein Übermut lauter als mein Verstand
meine selbstgewählte Vereinsamung
mein Reich

ein Reich des Intellekts
ein Reich für Kunst und Philosophie
ein Reich für Schönheit und Feingefühl
erkennt sie ihre eigene?
oder hat sie schon längst aufgegeben?
vermag sie das Konzept mitbekommen zu haben,
das sie Teil aller ist?
ihr T-Shirt sagt nein.
ihre Blicke
ihre Laute
ihr Fressen
sind die eines Wesens

ohne Harpune
verleiht es mich in Angst und Schrecken
stolze Aasgeier
Hyänen
unverständliche Laute
unbewegte Masse
barbarische Manieren
denk ich mir
und fabriziere mir einen weiteren unbrauchbaren Moment
toll.
alles nur wegen denen da
die anderen
die da drüben
denkt sich das Tier über den Mensch